random thoughts from a wandering mind

Whole30: Ernährungsreset

Leise tropft das abtauende Eisfach vor sich hin während alle Flächen um mich herum mit Lebensmitteln vollstehen. Nein, der Strom ist nicht ausgefallen, stattdessen nutze ich die Gelegen des Aussortierens für den Whole30 um endlich das lästige Abtauen nachzuholen…

Whole30

Was ist das überhaupt?

Whole30, zu deutsch die vollen 30 ist ein Reset der Ernährung. Es geht darum potentiell schädliche Lebensmittelgruppen solange aus der Ernährung zu entfernen bis der Körper eine Chance hat sich auf die Veränderung einzustellen und das sind laut den Erfahrungen der Macher dieses Programms 30 Tage. Konkret heisst das:

  • Kein Zucker / industriell verarbeitete Lebensmittel / Geschmacksverstärker
  • Kein Alkohol
  • Kein Getreide
  • Keine Hülsenfrüchte
  • Keine Milchprodukte
  • Keine Kartoffeln

All diesen Lebensmitteln werden Dinge nachgesagt, die die Gesundheit negativ beeinflussen und der Körper braucht Zeit um das alles aus seinem System zu kriegen und die Entzugserscheinungen zu überwinden. Nach 30 Tagen soll erfahrungsgemäß das Schlimmste vorbei sein. Ja viele der Lebensmittel, die unter diese Definitionen fallen, waren die Gründe warum der Mensch sich als Zivilisation so weit verbreiten konnte, aber was für das grosse Ganze gut ist muss es für den Einzelnen noch lange nicht sein.

Warum tue ich das?

Vor 2 Jahren hatte ich sehr gute Erfahrungen mit der (S)Low-Carb-Methode von Tim Ferris gemacht. Ums einfach zu sagen: Kohlenhydratreduziert funktioniert für mich.

Nur bin ich seitdem teilweise wieder in alte Muster zurückgefallen, was sich vor allem in meinem Softdrink-Konsum und dem Griff in die Frustsüssigkeitenkiste wiederspiegelt. So sehr, dass die Gemüse- statt der Kartoffelbeilage, das nicht mehr kompensiert kriegt. Zusätzlich zu den körperlichen Folgen spielt der psychologische Kreislauf von

Frust –> Zucker –> besser fühlen –> Zuckercrash –> Frust

eine grosse Rolle. Und um aus diesem auszubrechen halte ich eine Radikalkur wie das Whole30-Programm für die richtige Wahl. Zwar könnte ich diesen Kreislauf auch mit der Ferris-Methode brechen aber da ich doch viele der Ansichten von Dallas & Melissa Hartwig, den Authoren des Whole30, teile habe ich mich diesmal für Whole30 entschieden. Viele der Bücher über Ernährung und Lebensmittel, die ich in den letzten 2 Jahren las, gehen in diesselbe Richtung, so dass ich im Selbstexperiment herausfinden möchte wieviel dran ist.

Was verspreche ich mir davon?

Das primäre Ziel ist und bleibt:

Keine Softdrinks mehr

Dies beinhaltet für mich zusätzlich zu den Entzugserscheinungen des Zuckers auch noch einen harten Koffeinentzug. Kaffee ist zwar erlaubt jedoch trinke ich keinen, schon gar nicht ohne Milch, die wiederum ja verboten ist. Das macht die ersten beiden Wochen natürlich noch mal härter, da zur Müdigkeit des Zuckerentzugs noch die Koffeinkopfschmerzen dazukommen.

Müde, mit Kopfschmerzen und kein schneller Gute-Laune-Fix… Ich möchte mich schonmal vorsorglich bei meinen Arbeitskollegen entschuldigen :p

Zurücksetzen der Ernährung auf “Default”

Ich bin einfach neugierig ob es sich ohne all diese schädlichen Lebensmittel wirklich anders anfühlt, oder ob doch alles wie vorher ist. Viele, die dieses Programm durchgeführt haben schwärmen schon fast religiös darüber aber nichts schlägt halt persönliche Erfahrung.

Austesten welche Wirkungen die Lebensmittel wirklich haben

Whole30 ist, was oft nicht erwähnt wird, nur der erste Schritt. Der zweite Schritt ist, und das macht mir die Hartwigs so sympathisch, die schrittweise Wieereinführung dieser Lebensmittel.

Was?! Erst der ganze Stress um das alles aus dem System zu kriegen und hinterher führt man das alles wieder ein? Ich kann verstehen warum man sich im ersten Moment fragt was das bringen soll, aber der Wahnsinn hat Methode grins

Es geht nicht um das willkürliche Wiedereinführen, sondern nach und nach werden einzelne Lebensmittel wieder für ein paar Tage konsumiert und man notiert sich wie man sich fühlt und welche Veränderungen man bemerkt. Quasi eine N=1 Miniaturstudie mit dem Ende des Whole30 als Vergleich. Dies ist zwar keine repräsentative wissenschaftliche Studie, soll sie aber auch nicht sein. Das Ziel ist einfach für sich selbst genau herauszufinden wie man auf einzelne Lebensmittel konkret reagiert.

Und wann gehts jetzt los?

Wie eingangs schon erwähnt habe ich heute meine Küche und Vorräte entrümpelt und aussortiert. Vieles was sich noch mind. 1-2 Monate hält wandert erstmal in die Langzeitlagerung. Der Rest, der nicht Whole30 kompatibel ist bin ich gerade am vernichten. Den Wochenendeinkauf hab ich schon mit Whole30 im Kopf erledigt mit einer Ausnahme: Eine letzte Flasche Cola.

Diese werde ich mir als kleines Abschluss-/Anfangsritual heute Abend in aller Ruhe gönnen und ab morgen früh ist Whole30 in Full Effect.